Es ist Zeit, die Gesellschaft neu zu denken

Eine Krise jagt die Nächste. Auf welche Krise konzentrieren Sie als Mensch, als Vater, als Mutter, als Unternehmer Ihre Energie? Digitalisierung, Globalisierung. Corona, Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, die Klimakrise etc. Welche Krise beansprucht aktuell in Ihrem Business Ihre Aufmerksamkeit?

Mein persönlicher Antrieb, mich mit den Krisen unserer Welt zu beschäftigen, ist zum einen meine Neugier. Ich will das Umfeld, in dem ich mich bewege, verstehen, deswegen bin ich als Privatforscher unterwegs. Zum anderen fühle ich mich als Vater, als Business Transformer, als Verwaltungsrat und als Investor verantwortlich, mich nicht einfach von den Umständen jagen zu lassen: Sondern ein Gespür dafür zu entwickeln, was warum wie geschieht und welche Möglichkeiten wir haben, auf das Geschehen in unserem Sinn positiv einzuwirken.

Aber was geschieht warum? Und welche Einflussmöglichkeiten haben wir? Als Mensch, als Unternehmen, als Gesellschaft?

Zuversicht für unsere Gesellschaft: Omnikrise

Ein vielversprechender Ansatz, den Gang der Dinge zu verstehen, stammt aus dem Umfeld des Zukunftsinstituts. 

Dieser Ansatz hat zunächst einmal nichts Tröstliches oder Ermutigendes an sich. Denn die These ist: es ist nicht nur eine Vielzahl sich abwechselnder, vorübergehender Krisen, die unser Leben beeinflussen – sondern eine „Omnikrise“:

„Das Wort „Omnikrise“ beschreibt nicht nur die Phänomene, die uns heute beunruhigen und ängstigen, sondern auch ein generelles Lebensgefühl. Alles scheint irgendwie zu zerfliessen. Seinen Sinn zu verlieren. […] Nennen wir das, was seit Corona unsere innere und äussere Weltlage bestimmt, nicht Polykrise oder Multi-Krise, sondern Omnikrise. Das lateinische Wort OMNI – OMNIUS steht für den Zusammenhang des Vielfältigen. Für, mehr als die Summe seiner Teile’. In einer Omnikrise bedingen und verstärken sich die einzelnen Phänomene durch Wechselwirkungen gegenseitig“.

Diese mit dem Begriff „Omnikrise“ beschriebene Komplexität eines Krisengesamtzusammenhangs stimmt mich zuversichtlich, weil aus der Analyse folgende Schlussfolgerung gezogen wird: Die Omnikrise deutet darauf hin, dass wir an der Schwelle einer neuen Zeit, einer Epochenwende, stehen. 

Was denken Sie dazu, wie fühlt sich die aktuelle Zeit für Sie an?

Ich habe an einer anderen Stelle einmal beschrieben, wie wichtig es ist, ein Gespür für Strömungen und Trends zu bekommen: Eine Achtsamkeit, die sich einerseits aus der Kenntnis von Daten und Fakten ergibt, aus einem wachen Blick auf die Realität, die aber auch auf Bauchgefühl hört, auf Ahnungen, auf das Gespür für unsichtbare Strömungen. Das haben mich sportliche Erfolge, das Windsurfen und die Tiefschneeabfahrten, aber auch die Business- und Investmenterfolge gelehrt. Und deswegen lehne ich mich hier mal ein wenig aus dem Fenster raus: 

Für mich fühlt sich die Schlussfolgerung wahr an: ein altes System stirbt und ein neues Zeitalter wird geboren. 

Und damit sehe ich für uns die einmalige und grosse Chance, dieses Neue, das entsteht, eine neue Gesellschaft, zu gestalten. Und für dieses Gestalten sehe ich einen ganz grossen Hebel: und der ist das Geld bzw. unser Währungssystem.

Das Geld ist der Vater aller Dinge

Heraklit sagte: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge.“ Ich denke, es ist nicht der Krieg, der im Zentrum des Geschehens steht und der der grosse Treiber der Entwicklungen ist, sondern das Geld. Nicht der Krieg, sondern Geld ist der Vater aller Dinge. 

Schauen Sie sich aktuelle Krisen an, dann können Sie erkennen, inwiefern das Geld ein Treiber der Krise ist, weil mit der Krise viel Geld verdient werden kann. 

Wie viel Geld steckt im Klimawandel, wenn er als Krise vermarktet und dann zum Beispiel durch den Handel von CO2-Zertifikaten monetarisiert wird? Unser Gesundheitssystem ist in der Krise, weil mehr und mehr Geld reingesteckt werden muss, damit es als System nicht kollabiert, gleichzeitig aber die Menschen immer kränker werden, was dazu führt, dass noch mehr Geld ins System fliesst. Oder schauen Sie sich die Fürsorge für unsere alten Menschen an und welchen bestimmenden Einfluss das Geld und das Geldverdienen hier hat. Der Krieg in der Ukraine ist ein bedeutendes Krisengeschehen, an dem sehr gut verdient wird, an dem Verkauf von Rüstungsgütern, am fruchtbaren Land, dessen Besitz im Zuge der Krise monopolisiert wird, zum Beispiel durch den Düngemittel und Food-Konzern Monsanto, der massiv Land aufkauft. Anderes Beispiel: BlackRock, weltgrösster Vermögensverwalter. Jetzt verdient der Investor Geld mit Rüstung, also am Krieg und der Zerstörung des Landes, gleichzeitig hat sich BlackRock aber auch schon die Optionen für den Aufbau der Ukraine gesichert.

Dies zu erkennen und zu verstehen, wie in einer Welt der Omnikrise die Geldströme sind, wer profitiert, heisst: die Welt und die Gesellschaft durch Veränderung der Geldströme zu verändern.

Steigen Sie aus dem System aus!

By the way: Es ist nicht schlecht, Geld, ja viel Geld zu verdienen. Viel Geld ermöglicht viele Wahlmöglichkeiten, sein Leben zu führen, zu geniessen, gesunde Ernährung, Bildung, sinnvoll genutzte Lebenszeit, weil es im Leben um mehr gehen kann, als um den Kampf ums Überleben. 

Aber dieses viele Geld sollte auch möglichst vielen Menschen zur Verfügung stehen – und nicht nur wenigen, wie es in unserem gegenwärtigen, alten System der Fall ist. Diese wenigen profitieren enorm von der Omnikrise – und ich denke, es wäre gut, wenn wir dafür sorgen, dass dies in einem neuen Zeitalter anders sein wird.

Die Gesellschaft neu denken, das bedeutet für mich, meine Energie, meine Aufmerksamkeit, eben auch mein Geld, dem alten, negativen, Krisensystem zu entziehen, und in andere Bahnen zu lenken: Also zum Beispiel aufmerksam mein Geld nicht mehr dort zu investieren, wo an Rüstung verdient wird. Vor allem aber: für eine Gesellschaft, ein Wirtschaften, ein Leben einzustehen, die nach anderen Regeln funktionieren.

„Aus dem alten System aussteigen“ heisst für mich nicht, das alte System zu bekämpfen. Das ist nicht nötig, es wird – siehe Omnikrise – kollabieren. Lieber stecke ich meine Energie in etwas Neues, zum Beispiel in dezentrale Möglichkeiten, Geld zu verwalten, zu schaffen. 

Statt mich am Alten aufzureiben, möchte ich dazu beitragen, Parallelwelten aufzubauen, Menschen dazu zu inspirieren, ein anderes Verhalten, einen anderen Spirit, ein anderes Mindset an den Tag zu legen, das bisherige Spiel des Lebens nicht mehr mitzuspielen. Sondern für unseren Wohlstand, für unsere Familien, unsere Gesellschaft neue, freiere, selbstverantwortlichere Spiele auszuprobieren.

Ihr Markus Hotz

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„Der Weg des Privatforschers“ – Sicherheit und Erfolg durch Neugier und Selbstverantwortung

Egal, ob aus dem Engadin, von Hawaii oder von einem anderen schönen Plätzchen dieser Welt: Markus Hotz schickt Ihnen Geschichten aus seinem Leben als Transformator, schenkt Ihnen Denkanstösse und versetzt Ihnen den manchmal nötigen Push in einer Zeit der Veränderung – ohne Jammern, dafür mit ansteckendem Tatendrang. Und weil sein Sport bei ihm eine hohe Priorität hat, auch sicherlich nicht zu oft.

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