Die nächsten zwei, drei Jahre werden wir in einem Ausnahmezustand verbringen. Gesellschaftlich, politisch und besonders wirtschaftlich wird alles über den Haufen geworfen, was wir kennen. Unternehmen, die bisher scheinbare sichere Giganten waren, werden untergehen. Märkte, die über Jahre profitabel waren, werden versacken.
So stellt sich für mich die Situation dar – düster. Aber bin ich deswegen ein Schwarzmaler? Und selbst wenn ich einer wäre. Heisst das für Sie, dass Sie nicht zuhören brauchen? Dass ich nichts zu Ihrem Unternehmenserfolg beitragen kann? Oder ist das Gegenteil der Fall …
Ein klarer Blick – das ist Unternehmertum
Was brauchen Unternehmen, um in zwei bis drei Jahren besser dazustehen als heute? Auf diese Frage Antworten zu finden oder dafür zu sorgen, dass die Unternehmen Antworten finden, war immer schon ein wichtiger Teil meines Jobs. Und in einer Krise ist dieser Part für Ihr Unternehmen noch entscheidender – denn dann geht es „nicht nur“ darum, dass Sie besser dastehen – sondern dass Sie in zwei bis drei Jahren überhaupt noch auf dem Markt sind. Und dafür schaue ich auf den Kontext. So düster dieser sich für mich auch darstellt.
Die Firmen, mit denen ich zusammenarbeite, fragen sich und fragen mich vermehrt: Wie sollen wir das überstehen, wenn wir nicht wissen, was morgen ist? Denn das sollte inzwischen jedem von Ihnen klar sein: Wir haben keine Ahnung, was morgen ist. Um so mehr bin ich überzeugt, dass wir einen möglichst klaren Blick brauchen – wenn schon nicht auf die Zukunft, dann doch mindestens auf die Gegenwart.
Der Kopf gehört nicht in den Sand
Und was für mich ganz klar ist: Die Welt, in der Sie und ich klar kommen müssen und wollen, ist chaotisch. Die Veränderungen sind dramatisch. Waren Sie auch schon vor Corona.
Heute wirkt es vielleicht fast wie ein kleines Übel, doch ich habe jahrelang erlebt, wie Entscheider in Unternehmen verzweifelten, wenn die Rede auf die Digitalisierung kam. Viele waren versucht – oder haben es auch getan –, den Kopf in den Sand zu stecken. Und haben Chancen verpasst – und gerade in den Monaten der Pandemie zeigt sich, wie viel Gutes Digitalisierung uns bringen kann (apropos Gutes … ).
Um also von der Zukunft zu profitieren, sollten Sie den Kopf nicht den Sand stecken, da gehört er nicht hin.
Stecken Sie den Kopf lieber zusammen und suchen Sie gemeinsam mit Ihren Leuten, den Führungskräften, allen Mitarbeitern, den Teams einen gangbaren Weg – und das bedeutet zuerst einmal: Verabschieden Sie sich von den bisherigen Sicherheiten.
Navigieren in unsicheren Gewässern
Was brauchen Unternehmen, um in zwei bis drei Jahren noch auf dem Markt zu sein? In einer Welt mit mehr technischen Veränderungen als je zuvor, in der Ressourcen knapp werden, in der Angst und Druck herrschen. Was braucht es? Menschen, die trotz aller Veränderungen im Aussen, für sich eine Stabilität finden. Und dieser mentale Weg zur Stabilität beginnt damit, die Unsicherheit zu akzeptieren. Sich von den alten Wegen zu verabschieden, um Platz für Neues zu schaffen.
Wenn Sie sich also vorspielen, alles ginge so weiter wie bisher – das klappt weder bei der Digitalisierung noch beim Unternehmertum in dieser Zeit, in der es heisst, in besonders unsicheren Gewässern zu navigieren.
Sie können das Aussen nicht ändern. Sie brauchen in Ihrem Unternehmen Veränderungen der inneren Strukturen, der mentalen Konzepte, den Mindsets der einzelnen Menschen im Unternehmen. Schaffen Sie Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, neue Gewohnheiten zu schaffen – und eine neue Könnerschaft hervorbringt.
Wir müssen uns verabschieden von starren Strukturen und Plänen, wir müssen mehr freeestylen, um in einer Welt, die chaotisch ist, nicht unterzugehen.
Und dass wir, Sie und ich, dass schaffen können, da sehe ich nicht schwarz.
Ihr Markus Hotz