Unglaublich, wie Menschen heutzutage in der Welt miteinander connected sind. Dank Smartphone, Tablet und Co. weiss jeder über die aktuellen Geschehnisse Bescheid – jederzeit, allerorts.
Technisch ist unsere Gesellschaft also optimal vernetzt, keine Frage. Doch mit wirklicher Verbundenheit hat das für mich nichts zu tun. Schade, denn genau diese Verbundenheit ist das zentrale Element für Veränderungsprozesse im Business.
Hallo, gemeinsamer Nenner
Der Ursprung der fehlenden Verbundenheit ist schnell gefunden: Viele Unternehmen haben ihre firmeneigenen Ziele zwar klar definiert – doch kein Mitarbeiter kann ganz genau sagen, wie er und sein Team diese umsetzen sollen. Klarheit über Strategie und entsprechende Tools für die Umsetzung fehlen. Dabei sind sie der ausschlaggebende Punkt, dass Teams überhaupt auf einen gemeinsamen Nenner kommen können. Dass sie überhaupt Verbundenheit spüren können.
Ich kann verstehen, wenn sich nun beim einen oder anderen unter Ihnen Widerwillen regt. Schliesslich verfolgen doch viele die Freizeitaktivitäten der Kollegen über Facebook, tauschen unternehmerische Inhalte über Twitter aus und das gesamte Team steht längst in WhatsApp durch eine gemeinsame Gruppe in Kontakt. Klar sind Sie da vernetzt! Ja, aber in meinen Augen eben doch nicht verbunden. Verbundenheit entsteht durch gemeinsame Werte und eine klare gemeinsame Vision.
Also: Weg mit den Social Media, her mit sozialer Verbindung!
Bonding in der Gletscherspalte
Denn Verbundenheit können Sie einem Gefühl von Vertrauen gleichsetzen. Dieses ist die Voraussetzung dafür, dass ein Team in Transformationsprozessen in Unternehmen in die gleiche Richtung geht. Im Englischen wird dann von „bonding“ gesprochen – Verbundenheit also. Schliesslich sind in einem Team alle Individuen in gewisser Weise voneinander abhängig. Ähnlich wie in einer Seilschaft: Wenn Sie über eine Gletscherbrücke steigen, durch Seile mit der Gruppe verbunden, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die anderen Teammitglieder mit in die Gletscherspalte hineinfallen, sollten Sie ausrutschen. Sind Sie allerdings auch emotional mit den anderen Mitgliedern der Gruppe verbunden, werden Sie beim Vorangehen an Ihre Begleiter denken und Ihre Schritte weit bedachter setzen, da sie sich ihrer Verantwortung füreinander bewusst sind.
Ohne Verbundenheit keine Vision
Verstehen Sie mich bitte richtig: Verbundenheit hat für mich nichts mit Freundschaft zu tun. Sie können sich auch mit Menschen verbunden fühlen, die Sie nicht sehr gut kennen oder die Sie nicht unbedingt zu Ihren Freunden zählen würden. Ich spreche von dem Gefühl: „Ich werde verstanden. Zwischen uns passt es.“ Eine solche Verbundenheit ist Gold wert – das habe ich selbst schon in vielen Fällen erfahren dürfen. Durch sie entsteht in Teams weniger Reibungsverlust. Sand im Getriebe wird zum Phänomen aus vergangenen Zeiten, die Selbstverantwortung wächst und letztlich erhöht sich in einem verbundenen Team auch der Output.
Spätestens an dieser Stelle sollten auch Unternehmen den Mehrwert von Verbundenheit unter ihren Leuten erkennen.
Verbundene Teams und Chefs können sich in einer ausgeglichenen Partnerschaft gemeinsam die Frage beantworten: „Wo wollen wir eigentlich hin?“ So entsteht eine gemeinsame Vision für die Zukunft. Diese schafft wiederum Verbundenheit. Ein optimaler Ausgangspunkt, um gemeinsam auf die Vision hinzuarbeiten! Und so viel wertvoller als unzählige Vernetzungsevents und –bemühungen.