„Das Robotic Systems Lab der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hat einen vierbeinigen Roboter entworfen. Der kann mit einem langen Greifarm bereits Müll entsorgen und in Zukunft wohl in Katastrophengebieten helfen.“
Interessante Nachrichten, die das Magazin Wired da vor einigen Tagen verkündet. Und doch sind sie für viele Menschen ein Grund zur Angst: Roboter nehmen ihnen die Jobs weg.
Für mich eher ein Grund, in die genau entgegengesetzte Richtung zu schauen …
Willkommen in der SciFa-Welt
Was wir hier miterleben dürfen, ist nicht mehr Science Fiction, wie sie sich Jules Vernes oder George Lucas einst in ihren verrücktesten Ideen ausmalten. Sondern „Science Fact“. So erkennen auch in der Schweizer Landwirtschaft solarbetriebene Roboter bereits über Sensoren, ob Setzlinge von Schädlingen befallen sind. Erst daraufhin werden nur diese mit Schädlingsbekämpfungsmitteln besprüht.
Obwohl es sich bei beiden Projekten noch um erste Prototypen handeln, sehe ich bereits Menschen im Angstmodus. Das Problem jedoch ist, dass diese nicht fragen, welche Erleichterung Maschinen bringen, sondern: „Was nehmen sie mir weg?“ Sind wir doch mal ganz ehrlich: Müllroboter vor allem den Müll.
Wer ist eigentlich … ?
Mir ist durchaus bewusst, dass sich technologische Entwicklungen wie diese besonders auf Menschen ohne oder mit schlechter Ausbildung auswirken. Natürlich übernimmt der Müllroboter den Job des Müllmanns. Dadurch erhält dieser im Gegenzug aber etwas sehr Wertvolles: die Möglichkeit, sich auf seine Talente und Ressourcen zu konzentrieren. Schließlich IST der Mensch nicht Müllmann oder Landwirt oder Anwalt. Sondern er ist in erster Linie ein Mensch mit Talenten, Ressourcen und Fähigkeiten.
Ich stelle häufig fest, dass Menschen in unserer Gesellschaft – und das gilt weltweit – nicht gewohnt sind, sich auf die eigene Fähigkeit zu konzentrieren. Geschweige denn sie zu finden und weiterzuentwickeln. Doch auf dieser Gewohnheit können wir uns in Zukunft nicht mehr ausruhen. Die Menschen müssen raus aus ihrem Angstmodus und ihrer Unsicherheit mit Mut entgegentreten. Mit dem Mut, ihre Stärken zu finden und zu nutzen.
Talente in Sicht
Und das Tolle an der Sache, das Ihnen und mir auf dem Weg aus dem Angstmodus hin zu unseren Talenten Mut macht: Jeder Mensch hat ein Talent, das er entwickeln und leben kann. Die Roboter kommen sowieso – daran hat wohl niemand Zweifel. Also ist die Frage: Wie können wir uns entwickeln, dass wir weiterhin Aufgaben haben?
Am Ende des Tages honoriert eine Gesellschaft und damit wir Menschen doch nicht die zum Teil veralteten Lebenskonzepte, die sich der Einzelne einst für sich erdacht hat. Sondern das, was er lernt, was er entwickelt, was er verändert und vorantreibt. Talente wachsen, wenn sie ausgelebt werden – also worauf warten wir noch? Machen wir unsere Talente ausfindig und nutzen sie, statt in der Angst und im Stillstand zu erstarren.